Die kleinen baumeister wollen das Interesse und die Faszination für Baukultur bei Schülern und Kindergartenkindern wecken. In vielen altersspezifischen Programmen, Expeditionen oder Experimenten begeben wir uns gemeinsam auf eine Forschungsreise in Stadtgeschichte, Architektur oder Design. Dabei sind wesentliche Ziele die Herausbildung eines kritischen Blicks auf die gebaute Umgebung oder das Aneignen von Fachwissen im Sinne des forschenden Lernens. Wir unterstützen gezielt das interdisziplinäre Arbeiten von Schulen und Kindergärten mit Kulturinstitutionen, Entscheidungsträgern aus Wirtschaft, Politik und Architektur sowie die Ausbildung, Forschung und Vermittlung von pädagogischen Inhalten. Nur durch diese aktive Vermittlung einer kulturellen Bildung ermöglichen wir Kindern und Jugendlichen die Fähigkeit zu einer erfolgreichen Teilnahme an unserer Gesellschaft.
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Stadtschloss.Forscher!
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Die Idee
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Der Wiederaufbau des Berliner Stadtschloss und seine Nutzung als Humboldt-Forum lassen Schülerinnen und Schüler für 2,5 Jahre (von der 7.- 9. Jahrgangsstufe des Berliner Willi-Graf-Gymnasiums) auf Entdeckungsreise durch Vergangenheit und Zukunft eines zentralen Ortes dieses Landes gehen. Baupläne, Vermessungen, Filme, Collagen und Interviews mit den Entscheidungsträgern fließen in die Errichtung einer multimedialen Wissensbibliothek ein.
Die Schüler lernen, sich aktiv zu diesem Thema zu positionieren, sich in einer aktuellen kulturpolitischen und öffentlichen Diskussion eine eigene Meinung zu bilden, eigene Fragestellungen zu entwickeln und eigenständig nach Lösungen zu suchen, diese zu dokumentieren und weiterzugeben. Erste Forschungsideen werden im Laufe der Zeit verworfen, neue Wege beschritten und viele Fragen gestellt: Was sprach für und was gegen den Wiederaufbau des Stadtschlosses bzw. des Humboldt-Forums? Warum gab und gibt es eine so hitzige Diskussion darüber? Was wäre eine zeitgemäße und angemessene Rekonstruktion des Berliner Stadtschloss?
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Das Kultur.Forscher Programm
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„Kultur.Forscher! ist ein bundesweites Programm der PwC-Stiftung Jugend-Bildung-Kultur und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, das Schüler der Sekundarstufe I dabei unterstützt, sich aktiv mit ihrer kulturellen Lebenswelt auseinanderzusetzen. Kultur.Forscher! will in Deutschland neue Ansätze forschenden Lernens entwickeln und gezielt stärken. Es gibt jeweils drei Kultur.Forscher! Schulen in den Städten Rostock, Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Dresden, Frankfurt/M., Stuttgart und München.“
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Schlossforschungen (ästhetisches Lernen)
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Basierend auf Methoden des forschenden Lernens erschließen sich die Schüler von verschiedenen Seiten einen Überblick über die umfassende Geschichte des Stadtschlosses. In eigenständig gewählten Kleingruppen wurden fünf große Themenfelder von den Schülern ausgewählt. Alle Ergebnisse münden in einer multimedialen „Wissens-Bibliothek“, die den Grundstock unserer gesamten Projektarbeit bildet. Im Laufe der Forschungen ergab sich, auch bedingt durch die kreativen und vielfältigen Produkte der Kleingruppen, dass die multimediale „Wissens-Bibliothek“ in Form einer Ausstellung realisiert werden soll. So erfüllt sie z.B. die Anforderungen der Schüler erweiterbar und öffentlich zugänglich zu sein.
Wichtig bei allen diesen Arbeitsschritten ist uns, die Schüler aus der Schule hinaus zu holen, sie an fachspezifische Orte, wie z.B. Architekturgalerien, Orte und Ausstellungen zu führen, ihren schulisch festgefahrenen „Kultur-Begriff“ zu erweitern. Das Projekt gibt mit seiner Idee „Stadtschloss“ den Rahmen bzw. Ausgangspunkt vor, von welchem aus die Schüler sich auf den Weg machen. Eigenverantwortliches Handeln ist ebenso eine wichtige zu erlernende Kompetenz, wie wissenschaftliche Arbeit kennen zu lernen.
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Das Willi-Graf-Gymnasium Berlin
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Das Willi-Graf-Gymnasium in Berlin-Steglitz hat rund 700 Schüler und 50 Lehrkräfte. Eine Besonderheit stellt das sprachliche Profil der Schule dar. Neben Englisch als erster Fremdsprache ist die zweite vorwiegend Spanisch und ab Klasse 7 gibt es eine bilinguale Klasse Spanisch. Ganz konsequent werden die Schüler mit Hilfe externer professioneller Unterstützung zu gewaltfreier Konfliktlösung angeleitet. Ein weiterer Schwerpunkt der Schule ist die kontinuierliche Projektarbeit. Neben der Organisation von Jugendprojekten im Rahmen des Comenius-Programms, der regelmäßigen Teilnahme am Projekt Euro Kids/Euro Teens, einem europäischen ökologisch orientierten Jugendcamp, tat sich die Schule aktuell mit einer Projektwoche zur Durchführung einer Fashionshow im April 2010 hervor. In Kooperation mit der FIKO - Institut für Handlungskompetenzen GmbH arbeiteten alle Schüler des 8. Jahrgangs im Rahmen von BVBO (Berliner Programm Vertiefte Berufsorientierung) während des Projekts in verschiedenen Schülerfirmen. Als Höhepunkt fand unter überaus großer Resonanz der Öffentlichkeit in der überfüllten Aula der Schule eine Fashionshow statt, die unter Anleitung von FIKO von den Schülerinnen/Schülern gestaltet wurde und ein sehr positives Feedback der zahlreichen Zuschauer erhielt. Gelobt wurde vor allem, dass Schülerinnen und Schüler bei diesem Projekt durch aktives Handeln und Wirken eigene Stärken, Talente, Interessen und Fähigkeiten kennen lernen durften und sich der Berufswelt auf spielerische Weise nähern konnten. In der Zukunft wird ab dem nächsten Schuljahr das projektartige Lernen im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts Gesellschaftswissenschaften im 8. Jahrgang in den regulären Unterricht integriert. Der Unterricht wird vom Thema Baukultur, von selbstständigem Lernen in Gruppen und außerschulischen Lernorten geprägt sein und von externen Projektpartnern begleitet werden.
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© kleine baumeister I Berlin 2010 I Impressum I
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